Bevölkerungsstand am 01.01.2013 und Bevölkerungsstruktur in Österreich
(Quelle: Statistik Austria)
Die Bevölkerungsstatistik (Statistik Austria) liefert Ergebnisse über Zahl und Struktur (Alter, Geschlecht, Staatsangehörigkeit) der österreichischen Bevölkerung.
Zu Jahresbeginn 2013 waren in Österreich 8.451.860 Personen mit Hauptwohnsitz gemeldet, um 43.739 Personen bzw. 0,5% mehr als ein Jahr zuvor.
In den vergangenen Jahren hat die Bevölkerungsentwicklung in Österreich die Bevölkerungsstruktur nach Alter und Geschlecht entsprechend geprägt. Zahl und Anteil der Kinder und Jugendlichen (Personen unter 15 Jahren) sind in vielen Regionen gesunken, während die Bevölkerung ab 65 Jahren zahlen- und anteilsmäßig stark an Gewicht gewonnen hat. Die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter von 15 bis unter 65 Jahren hat in den vergangnenen Jahren vor allem durch Zuwanderung aus dem In- und Ausland starke Zuwächse verzeichnet, insbesondere in den Stadtagglomerationen. In ländlichen Gebieten war dagegen ein Rückgang der erwerbsfähigen Bevölkerung in unterschiedlichem Ausmaß zu beobachten.
Frauen und Männer in Österreich
Am 01.01.2013 lebten in Österreich 4.328.238 Frauen und 4.123.622 Männer. Der Anteil der Frauen an der Gesamtbevölkerung betrug somit 51,2%, jener der Männer 48,8%. Allerdings ergibt sich der höhere Frauenanteil nicht in allen Altersjahren gleichermaßen. Im langjährigen Durchschnitt werden etwa 5% mehr Knaben als Mädchen geboren, so dass der Anteil der Mädchen bei den Kindern und Jugendlichen unter 15 Jahren nur rund 48,7% beträgt (Buben: 51,3%). Im Alter von 15 bis unter 65 Jahren ist das Verhältnis zwischen Männern und Frauen insgesamt ausgeglichen. Erst mit steigendem Lebensalter verändert sich durch die höhere Lebenserwartung der Frauen die Geschlechterproportion immer stärker zugunsten des weiblichen Geschlechts. So lag der Anteil der Frauen bei den 65- und Mehrjährigen zu Jahresbeginn 2013 bei 57,8% (Männer: 42,2%) und bei den 85- und Mehrjährigen sogar bei 72,3% (Männer: 27,7%).
In den vergangenen Jahrzehnten ist auch die Lebenserwartung deutlich gestiegen: Im Jahr 2012 lag die Lebenserwartung von Frauen um 5 Jahre über jener der Männer. In Zahlen ausgedrückt betrug die Lebenserwartung der Frauen 83,3 Jahre und jene der Männer 78,3 Jahre.
Altersstruktur der österreichischen Wohnbevölkerung
Die Bevölkerungsstruktur Österreichs ist durch einen kontinuierlichen Alterungsprozess gekennzeichnet. Niedrige Geburtenraten sowie eine höhere Lebenserwartung der Bevölkerung sind dafür verantwortlich. Nicht zuletzt haben auch historische und gesellschaftspolitische Rahmenbedingungen im 20. Jahrhundert Spuren im Altersaufbau hinterlassen.
Kinder und Jugendliche
In Österreich zeigt sich seit jeher – was die Alterstruktur betrifft – ein starkes West-Ost-Gefälle, das allerdings nicht mehr so stark ausgeprägt ist wie bspw in den 1970er und 1980er Jahren.
Zu Jahresbeginn 2013 betrug der Anteil der unter-15-jährigen Wohnbevölkerung im Österreich-Durchschnitt 14,4%. Die westlichen Bundesländer haben eine deutlich jüngere Bevölkerung als die Bundesländer im Osten und im Süden. Die höchsten Anteile der unter-15-jährigen Wohnbevölkerung weisen die Bundesländer Vorarlberg (16,3%), Oberösterreich (15,1%) und Salzburg (15,0%) auf. Die niedrigsten Anteile haben das Burgenland (13,2%) und die Steiermark (13,4%).
Abgesehen von dem traditionellen West-Ost-Gefälle zeigt die räumliche Verteilung der Jugendlichen folgende Spezifika:
- Regionen mit hoher Agrarquote weisen die meist hohe Anteile der unter-15-jährigen Wohnbevölkerung auf. Traditionelle Lebens- und Wohnformen sowie eine überdurchschnittlich hohe Geburtenrate können als Gründe dafür angeführt werden.
- Regionen mit positiven Wanderungsbilanzen weisen oft hohe Anteile im Bereich der unter-15-jährigen Wohnbevölkerung sowie eine positive Entwicklung auf. Gründe dafür könnten im Zuzug von Familien mit Kindern, die aus den Städten in die Umlandgemeinden siedeln, liegen.
- Auch in Regionen mit hohen ausländischen Zuwandereranteilen ist der Anteil der jugendlichen Wohnbevölkerung im Vergleich überdurchschnittlich hoch.
Die höchsten Anteile der unter-15-jährigen Wohnbevölkerung haben Vorarlberger, Tiroler, Salzburger und oberösterreichische Bezirke, aber auch in Teilen des Mostviertels und des Wiener Umlandes (mit Ausnahme der jeweiligen Landeshauptstadtregion bzw. größerer Stadtregionen) sowie in zwei Wiener Gemeindebezirken liegen die Anteile der Kinder und Jugendlichen deutlich über dem österreichischen Durchschnitt.
Erwerbspotenzial: Anteil der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (15-64 Jahre)
Am 01.01.2013 lebten in Österreich 5.705.240 Personen im erwerbsfähigen Alter, davon 2.851.560 Frauen und 2.853.680 Männer. Dies entspricht einem Anteil an der Gesamtbevölkerung von 67,5%.
Gebiete mit hohen Anteilen älterer Wohnbevölkerung sowie periphere und ländliche Regionen weisen im Allgemeinen geringere Anteile an erwerbsfähiger Bevölkerung auf als die großen urbanen Räume des Landes. So beträgt beispielsweise der Anteil der 15-64-Jährigen in den Wiener Gemeindebezirken Hietzing und Döbling zwischen 61% und 63%, Rust (Stadt) und Hermagor weisen Anteile von weniger als 64% auf. Die höchsten Anteile der Wohnbevölkerung im erwerbsfähigen Alter finden sich mit jeweils mehr als 70% in den Wiener Gemeindebezirken 3-9 und 15-17. Daneben weist auch die Stadt Graz mit knapp 70% einen hohen Anteil der Wohnbevölkerung im erwerbsfähigen Alter auf.
Seniorinnen und Senioren
Der Anteil 65-und-Mehrjährigen an der gesamten Wohnbevölkerung wächst stetig. Ihr Anteil betrug zu Jahresbeginn 2013 im österreichischen Durchschnitt 18,1%. Die Alterung der Gesellschaft wird in den nächsten Jahren weiter voranschreiten, damit werden nicht nur Anpassungen im gesellschaftspolitischen, ökonomischen und sozialen Bereich notwendig, damit einher gehen auch Fragen der Qualität und Quantität von sozialer Infrastruktur (z.B. Gesundheit, Freizeit, Betreuung usw.).
43% aller 65-und-mehrjährigen Menschen leben in den ostösterreichischen Bundesländern, 23% der älteren Menschen leben in Südösterreich. Mit Ausnahme von Wien liegt hier in allen Bundesländern der Anteil dieser Bevölkerungsgruppe an der gesamten Wohnbevölkerung über dem österreichischen Vergleichswert.
Die regionale Verteilung verläuft – mit Ausnahme des Wiener Umlandes mit meist hohen Anteilen jüngerer und älterer Personen – nahezu spiegelbildlich zu jener der jugendlichen Bevölkerungsgruppe. Die höchsten Anteile der Altersgruppe der 65-und-Mehrjährigen finden sich – nach zwei Wiener Gemeindebezirken – in den wirtschafts- und entwicklungsschwä-cheren Regionen im Osten und Süden Österreichs. Anteile weit über dem österreichischen Durchschnittswert werden bspw. im Burgenland, im Wald- und nördlichen Weinviertel, in Bezirken des südlichen Wiener Umlandes, in der Obersteiermark sowie in den Kärntner Bezirken ausgewiesen. Die Wiener Gemeindebezirke Hietzing und Innere Stadt nehmen österreichweit mit Anteilen von über 25% die Spitzenplätze ein, gefolgt von den Bezirken Leoben, Wien-Döbling, Gmünd und Bruck-Mürzzuschlag (jeweils zwischen 23% und 25%).
Überdurchschnittlich hohe Anteile werden für die Altersgruppe hochbetagter Menschen (über 85 Jahre – Österreichwert: 2,4%) bspw. im Waldviertel, in der Obersteiermark, in Oberkärnten und Osttirol sowie im Südosten Österreichs ausgewiesen.
Wohnbevölkerung mit Migrationshintergrund
Als Personen mit Migrationshintergrund werden gemäß internationaler Definitionen Menschen bezeichnet, deren beide Elternteile im Ausland geboren wurden. Diese Gruppe lässt sich in weiterer Folge in Migrantinnen und Migranten der ersten Generation (Personen, die selbst im Ausland geboren wurden) und in Zuwanderer der zweiten Generation (Kinder von zugewanderten Personen, die aber selbst im Inland zur Welt gekommen sind) untergliedern.
Diese Definition von Migrationshintergrund folgt den „Recommendations for the 2010 censuses of population and housing“, Seite 90, der United Nations Economic Commission for Europe (UNECE).
Im Durchschnitt des Jahres 2012 lebten in Österreich rund 1,579 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund. Diese entspricht einem Anteil von 18,9% an der Gesamtbevölkerung Österreichs. Rund 1,167 Millionen Personen gehören der „ersten Generation“ an, da sie selbst im Ausland geboren wurden und nach Österreich zugezogen sind. Etwa 412.200 Personen sind in Österreich geborene Nachkommen von Eltern mit ausländischem Geburtsort und werden daher auch als „Zuwanderer der 2. Generation“ bezeichnet.
Nach Bundesländern weist Wien mit 38,4% den höchsten Anteil an Personen mit Migrationshintergrund auf, das Burgenland, Kärnten und die Steiermark verzeichnen Anteile von weniger als 11%.
