Bevölkerungsstand am 01.01.2018 und Bevölkerungsstruktur in Österreich
(Quelle: Statistik Austria)
Die Bevölkerungsstatistik (Statistik Austria) liefert Ergebnisse über Zahl und Struktur (Alter, Geschlecht, Staatsangehörigkeit) der österreichischen Bevölkerung.
Zu Jahresbeginn 2018 waren in Österreich 8.822.267 Personen mit Hauptwohnsitz gemeldet, um 49.402 Personen bzw. 0,6% mehr als ein Jahr zuvor.
In den vergangenen Jahren hat die Bevölkerungsentwicklung in Österreich die Bevölkerungsstruktur nach Alter und Geschlecht entsprechend geprägt. Zahl und Anteil der Kinder und Jugendlichen (Personen unter 15 Jahren) sind in vielen Regionen gesunken, während die Bevölkerung ab 65 Jahren zahlen- und anteilsmäßig stark an Gewicht gewonnen hat. Die Bevölkerung im Haupterwerbsalter von 20 bis unter 65 Jahren hat in den vergangenen Jahren insbesondere in den Stadtagglomerationen vor allem durch Zuwanderung aus dem In- und Ausland starke Zuwächse verzeichnet,. In ländlichen Gebieten war dagegen ein Rückgang der Bevölkerung im Haupterwerbsalter in unterschiedlichem Ausmaß zu beobachten.
Frauen und Männer in Österreich
Am 01.01.2018 lebten in Österreich 4.483.749 Frauen und 4.338.518 Männer. Der Anteil der Frauen an der Gesamtbevölkerung betrug somit 50,8%, jener der Männer 49,2%. Allerdings zeigt sich der höhere Frauenanteil nicht in allen Altersjahren gleichermaßen. Im langjährigen Durchschnitt werden etwa 5% mehr Knaben als Mädchen geboren, so dass der Anteil der Mädchen bei den Kindern und Jugendlichen unter 15 Jahren am 01.01.2018 nur bei rund 48,6% lag (Buben: 51,4%). Im Alter von 15 bis unter 65 Jahren ist das Verhältnis zwischen Männern und Frauen insgesamt ausgeglichen. Erst mit steigendem Lebensalter verändert sich durch die höhere Lebenserwartung der Frauen die Geschlechterproportion immer stärker zugunsten des weiblichen Geschlechts. So lag der Anteil der Frauen bei den 65- und Mehrjährigen zu Jahresbeginn 2018 bei 56,8% (Männer: 43,2%) und bei den 85- und Mehrjährigen sogar bei 68,2% (Männer: 31,8%).
In den vergangenen Jahrzehnten ist auch die Lebenserwartung (Lebenserwartung bei der Geburt) deutlich gestiegen: Im Jahr 2016 lag die Lebenserwartung von Frauen um knapp 5 Jahre über jener der Männer. In Zahlen ausgedrückt betrug die Lebenserwartung der Frauen 84,0 Jahre und jene der Männer 79,1 Jahre.
Altersstruktur der österreichischen Wohnbevölkerung
Die Bevölkerungsstruktur Österreichs ist durch einen kontinuierlichen Alterungsprozess gekennzeichnet. Niedrige Geburtenraten sowie eine höhere Lebenserwartung der Bevölkerung sind dafür verantwortlich. Nicht zuletzt haben auch historische und gesellschaftspolitische Rahmenbedingungen im 20. Jahrhundert Spuren im Altersaufbau hinterlassen.
Kinder und Jugendliche
In Österreich zeigt sich seit jeher – was die Alterstruktur betrifft – ein starkes West-Ost-Gefälle, das allerdings nicht mehr so stark ausgeprägt ist wie bspw. in den 1970er und 1980er Jahren.
Zu Jahresbeginn 2018 betrug der Anteil der unter-15-jährigen Wohnbevölkerung im Österreich-Durchschnitt 14,4%. Die westlichen Bundesländer haben eine deutlich jüngere Bevölkerung als die Bundesländer im Osten und im Süden. Die höchsten Anteile der unter-15-jährigen Wohnbevölkerung weisen die Bundesländer Vorarlberg (16,1%), Oberösterreich (15,1%), Salzburg (14,7%) und Tirol (14,6%) auf. Die niedrigsten Anteile haben das Burgenland (13,2%) und die Steiermark (13,4%).
Abgesehen von dem traditionellen West-Ost-Gefälle zeigt die räumliche Verteilung der Jugendlichen folgende Spezifika:
- Regionen mit hoher Agrarquote weisen meist hohe Anteile der unter-15-jährigen Wohnbevölkerung auf. Traditionelle Lebens- und Wohnformen sowie eine überdurchschnittlich hohe Geburtenrate können als Gründe dafür angeführt werden.
- Regionen mit positiven Wanderungsbilanzen weisen oft hohe Anteile im Bereich der unter-15-jährigen Wohnbevölkerung sowie eine positive Entwicklung auf. Gründe dafür könnten im Zuzug von Familien mit Kindern, die aus den Städten in die Umlandgemeinden siedeln, liegen.
- Auch in Regionen mit hohen ausländischen Zuwandereranteilen ist der Anteil der jugendlichen Wohnbevölkerung im Vergleich überdurchschnittlich hoch.
Die höchsten Anteile der unter-15-jährigen Wohnbevölkerung haben die Wiener Bezirke Simmering und Donaustadt. In Vorarlberger, Tiroler, Salzburger und oberösterreichischen Bezirken, aber auch in Teilen des Mostviertels und des Wiener Umlandes liegen die Anteile der Kinder und Jugendlichen teils deutlich über dem österreichischen Durchschnitt.
Erwerbspotenzial: Anteil der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (15-64 Jahre)
Am 01.01.2018 lebten in Österreich 5.902.273 Personen im erwerbsfähigen Alter, davon 2.929.867 Frauen und 2.972.406 Männer. Dies entspricht einem Anteil an der Gesamtbevölkerung von 66,9%.
Gebiete mit hohen Anteilen älterer Wohnbevölkerung sowie periphere und ländliche Regionen weisen im Allgemeinen geringere Anteile an erwerbsfähiger Bevölkerung auf als die großen urbanen Räume des Landes. So beträgt beispielsweise der Anteil der 15-64-Jährigen in den Wiener Gemeindebezirken Hietzing und Döbling sowie in Hermagor, Rust (Stadt), Güssing, Horn, Gmünd, Lilienfeld, Leoben und Bruck-Mürzzuschlag zwischen 62,1% und 63,8%. Die höchsten Anteile der Wohnbevölkerung im erwerbsfähigen Alter finden sich mit jeweils mehr als 70% in den Wiener Gemeindebezirken 2-9, 15-17 und 20. Daneben weisen auch die Städte Graz und Innsbruck mit rund 70% hohe Anteile der Wohnbevölkerung im erwerbsfähigen Alter auf.
Seniorinnen und Senioren
Der Anteil der 65-und-Mehrjährigen an der gesamten Wohnbevölkerung wächst stetig. Ihr Anteil betrug zu Jahresbeginn 2018 österreichweit 18,7%. Die Alterung der Gesellschaft wird in den nächsten Jahren weiter voranschreiten, damit werden nicht nur Anpassungen im gesellschaftspolitischen, ökonomischen und sozialen Bereich notwendig, damit einher gehen auch Fragen der Qualität und Quantität von sozialer Infrastruktur (z.B. Gesundheit, Freizeit, Betreuung usw.).
42,9% aller 65-und-mehrjährigen Menschen leben in den ostösterreichischen Bundesländern – mit Ausnahme von Wien liegt hier in allen Bundesländern der Anteil dieser Bevölkerungsgruppe an der gesamten Wohnbevölkerung über dem österreichischen Vergleichswert. 22,4% der älteren Menschen leben in Südösterreich, 34,7% in Westösterreich.
Die regionale Verteilung verläuft – mit Ausnahme des Wiener Umlandes mit meist hohen Anteilen jüngerer und älterer Personen – nahezu spiegelbildlich zu jener der jugendlichen Bevölkerungsgruppe. Die höchsten Anteile der Altersgruppe der 65-und-Mehrjährigen finden sich – neben drei Wiener Gemeindebezirken – vor allem in den wirtschaftsschwächeren bzw. peripheren Regionen Österreichs. Anteile deutlich über dem österreichischen Durchschnittswert werden bspw. im Burgenland, im Wald- und nördlichen Weinviertel, in Bezirken des südlichen Wiener Umlandes, in der Obersteiermark sowie in den Kärntner Bezirken ausgewiesen. Der Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt sowie die Bezirke Rust (Stadt), Leoben und Hermagor nehmen österreichweit mit Anteilen von jeweils rund 25% die Spitzenplätze ein, gefolgt von den Bezirken Güssing, Bruck-Mürzzuschlag, Gmünd, Wien-Hietzing und Oberpullendorf (jeweils zwischen 24,6 und 23,3%).
Überdurchschnittlich hohe Anteile werden für die Altersgruppe hochbetagter Menschen (85 Jahre und mehr – Österreichwert: 2,5%) bspw. in einigen Wiener Bezirken, im Waldviertel, in der Obersteiermark, in Oberkärnten und Osttirol sowie im Südosten Österreichs ausgewiesen.
Wohnbevölkerung mit Migrationshintergrund (2015)
Als Personen mit Migrationshintergrund werden gemäß internationaler Definitionen Menschen bezeichnet, deren beide Elternteile im Ausland geboren wurden. Diese Gruppe lässt sich in weiterer Folge in Migrantinnen und Migranten der ersten Generation (Personen, die selbst im Ausland geboren wurden) und in Zuwanderer der zweiten Generation (Kinder von zugewanderten Personen, die aber selbst im Inland zur Welt gekommen sind) untergliedern.
Diese Definition von Migrationshintergrund folgt den „Recommendations for the 2010 censuses of population and housing“, Seite 90, der United Nations Economic Commission for Europe (UNECE).
Im Durchschnitt des Jahres 2015 lebten in Österreich rund 1,813 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund. Dies entspricht einem Anteil von 21,4% an der Gesamtbevölkerung Österreichs. Rund 1,334 Millionen Personen gehören der „ersten Generation“ an, da sie selbst im Ausland geboren wurden und nach Österreich zugezogen sind. Etwa 479.000 Personen sind in Österreich geborene Nachkommen von Eltern mit ausländischem Geburtsort und werden daher auch als „Zuwanderer der 2. Generation“ bezeichnet.
Nach Bundesländern wies Wien im Jahr 2015 mit 42,0% den höchsten Anteil an Personen mit Migrationshintergrund auf, das Burgenland, Kärnten und die Steiermark verzeichneten Anteile von maximal 12,6%.
