Skip to main navigation Skip to main content Skip to page footer

Schutzgebiete in Österreich

Freiräume haben nicht nur eine ökologische, sondern auch eine soziale Funktion: Sie dienen als Naherholungsgebiete, fördern die Gesundheit und tragen maßgeblich zur Lebensqualität bei. Der Schutzstatus von Flächen (z. B. Natura-2000-Gebiete, Nationalparks) spielt insbesondere bei Infrastrukturvorhaben oder der Siedlungsentwicklung eine wichtige Rolle. Gebietsschutz, Artenschutz und eine ökologisch nachhaltige Nutzung von Flächen zählen zu den zentralen Elementen des Naturschutzes in Österreich. Neben der biologischen Vielfalt unserer Natur- und Kulturlandschaften sind auch deren abiotische Ressourcen von hoher Bedeutung.

In Österreich gibt es eine Vielzahl von Schutzgebietskategorien, deren Definition in den jeweiligen Landesnaturschutzgesetzen festgelegt ist. Die Ausweisung von Schutzgebieten erfolgt durch die Naturschutzabteilungen der Länder per Verordnung. Die Schutzbestimmungen sowie die Auflagen für jedes einzelne Gebiet unterscheiden sich entsprechend den jeweiligen Gebietsverordnungen. Land- und Forstwirtschaft sowie Jagd und Fischerei sind in Schutzgebieten meist im bisherigen Umfang weiterhin zulässig. Österreichweit bestehen Naturschutzgebiete, Landschaftsschutzgebiete sowie Naturdenkmäler. Andere Kategorien, wie „Geschützter Landschaftsteil“ oder „Naturpark“, sind nur in einzelnen Bundesländern verankert.

Die Schutzgebiete Österreichs können mit abnehmendem Schutzgrad folgenden IUCN-Kategorien zugeordnet werden: 

IUCN Ib+II 

In diese Schutzkategorie fallen in Österreich Nationalparks (NP), Wildnisgebiete, teilweise Biosphärenparks (BP) sowie teils geschützte Landschaftsteile (GLT).

IUCN III-IV

Dazu zählen Europaschutzgebiete (ESG), Naturschutzgebiete (NSG), teils Landschaftsschutzgebiete (LSG), teils Naturparks (NAP) sowie teils geschützte Landschaftsteile (GLT) sowie sonstige Schutzgebiete.

IUCN V-VI

Dazu zählen teilweise Landschaftsschutzgebiete (LSG), sowie teils Flächen von Biosphärenparks (BP) sowie Naturparks (NAP) und geschützten Landschaftsteilen (GLT). 

Heterogene Verteilung der Schutzgebiete nach Region und Typ

Der Anteil der Schutzgebiete unterscheidet sich österreichweit deutlich zwischen den einzelnen Bundesländern und Gemeinden. Insgesamt steht rund 29% der Bundesfläche unter Naturschutz, wobei in der Steiermark mit einem Flächenanteil von rund 45% der Anteil geschützter Fläche am höchsten ausfällt. Zwischen den Gemeinden zeigen sich, abhängig von der Schutzgebietskategorie, teils sehr große Unterschiede. Während beispielsweise die steirische Gemeinde Wildalpen den höchsten Anteil an einem Naturschutzgebiet aufweist, fällt der Anteil der Nationalparkfläche in der Kärntner Gemeinde Mallnitz mit rund 89% am höchsten aus. In etlichen niederösterreichischen Gemeinden hingegen ist das gesamte Gemeindegebiet als Natura 2000-Gebiet ausgewiesen ebenso wie beispielsweise in den burgenländischen Gemeinden Rust und Winden am See.

In der folgenden Grafik können die einzelnen Schutzgebietskategorien zur Darstellung ausgewählt werden.

Schutzgebiete 2025
Schutzgebiete, Nationalparks, Europaschutzgebiete, Naturschutzgebiete, Natura 2000-Gebiete
Search and Print Image

Nationalparks gelten als besonders schützenswerte Gebiete und sind international in die IUCN Kategorie II eingestuft. Ihre Bewirtschaftung erfolgt zoniert, um unterschiedliche Schutz- und Nutzungsbereiche zu berücksichtigen. In Österreich existieren sechs Nationalparks, wobei der Nationalpark Hohe Tauern als größter über Tirol, Salzburg und Kärnten hinweg reicht.

Natura 2000-Gebiete (Europaschutzgebiete) sind entsprechend der FFH-Richtlinie (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie, 92/43/EWG) sowie der Vogelschutzrichtlinie (2009/147/EG) geschützt. Alle österreichischen Bundesländer verfügen über Natura 2000-Gebiete, österreichweit sind mit Stand 2025 mehr als 15% der gesamten Fläche Natura 2000-Gebiete, flächenmäßig der höchste Anteil findet sich im Burgenland, gefolgt von Niederösterreich.

Naturschutzgebiete dienen dem Schutz seltener Arten oder typischen Landschaften, deren Schutz auf Ebene der Bundesländer geregelt ist. Die Steiermark weist die größte Fläche an Naturschutzgebieten auf. Auf Gemeindeebene weisen die steirische Gemeinde Wildalpen gefolgt von den Tiroler Gemeinden Vomp und Scharnitz einen entsprechend hohen Anteil an Naturschutzgebieten an der Gemeindefläche auf (über 80%). 

Landschaftsschutzgebiete dienen insbesondere der Erhaltung des Landschaftsbildes. Umfasst werden beispielsweise Gebiete mit besonderem Charakter, aber auch Gebiete die einen Erholungswert bieten oder eine besondere Bedeutung für den Tourismus aufweisen.

Naturparke finden sich, mit Ausnahme von Wien in allen österreichischen Bundesländern. In insgesamt 47 Naturparks sollen besonders wertvolle Landschaften erhalten werden und gleichzeitig Bildung, Regionalentwicklung und Erholung ermöglicht werden.

Geschützte Landschaftsteile stellen im Vergleich zu den großflächigeren Landschaftsschutzgebieten, kleinräumigere Ausschnitte der Landschaft dar. Damit sollen Flächen aus unterschiedlichen Gründen (z.B. Schutz der landwirtschaftlichen Vielfalt) geschützt werden.

Österreichweit gibt es darüber hinaus vier Biosphärenparks die in unterschiedliche Zonen geteilt werden (Kernzonen, Pflegezonen und Entwicklungszonen). Neben dem Erhalt der Artenvielfalt/kulturelle Vielfalt soll auch eine nachhaltige Entwicklung sowie Bildung und Forschung ermöglicht werden.

Weitere Informationen zu Schutzgebieten finden sich hier.

Detaillierte räumliche Darstellungen aller Kategorien sowie eine kombinierte Darstellung sind im Waldatlas unter „Schutzgebiete und Biodiversität“ finden.

Datenquelle und Methodik

Dieser Indikator wurde im November 2025 erstellt. Die Daten zu den Naturschutzgebieten wurden vom Umweltbundesamt auf data.gv.at zur Verfügung gestellt und beziehen sich auf den aktualisierten Datenstand 12.05.2025.

Passendes zu diesem Thema

Die Flächeninanspruchnahme in Österreich beträgt im Jahr 2025 insgesamt 5.681 km². Dies ist im Vergleich zum Wert des Jahres 2022 (5.610 km²) ein Anstieg um 71 km² und entspricht 6,5 ha pro Tag.

Das Konzept des Dauersiedlungsraums umfasst den potenziellen Siedlungsraum wobei zwischen dem Siedlungsraum und dem besiedelbaren Raum unterscheiden werden kann.

Österreich ist aufgrund seiner alpinen Topografie und klimatischen Gegebenheiten in besonderem Maße von Naturgefahren betroffen. Eine zentrale Rolle spielen dabei Hochwasser- und Überflutungsereignisse, die insbesondere im Alpenraum und entlang der großen Flüsse erhebliche Auswirkungen auf Siedlungsräume, Infrastruktur und Wirtschaft haben können.