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Stetiger Temperaturanstieg durch den Klimawandel

Der stetig fortschreitende Klimawandel geht mit einem Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur einher. Insbesondere die Verbrennung fossiler Brennstoffe wie Kohle, Öl und Gas führte zu einer rasanten Zunahme der Treibhausgase, die eine Hauptursache des menschengemachten Klimawandels darstellt. Durch die zusätzlichen Treibhausgase ist die globale Durchschnittstemperatur der Erde gegenüber dem vorindustriellen Zeitraum (1850-1900) um +1.1 °C gestiegen (IPCC AR6-Bericht). Neben dem raschen Anstieg der Treibhausgase, der insbesondere seit dem Beginn der industriellen Revolution beobachtbar ist, sind zeitgleich auch die Kohlenstoffsenken bedroht (z.B. durch Abholzung, Versauerung der Ozeane), was wiederum das Problem des Klimawandels verschärft.

Für Temperaturaufzeichnungen stehen eine Vielzahl von langjährigen Aufzeichnungen zur Verfügung. Für Österreich ist dabei vor allem das Projekt HISTALP interessant. Hier zeigt sich ganz klar, dass es zu einer Erwärmung gekommen ist, welche speziell seit den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts weiter beschleunigt wurde.

HISTALP steht für „Historical Instrumental Climatological Surface Time Series of the Greater Alpine Region“. Der „Großraum Alpen“ umfasst dabei das Gebiet von Lyon bis Budapest (West-Ost) und von Karlsruhe bis Perugia (Nord-Süd). Auf der Projektwebseite können homogenisierte langjähre Klimazeitreihen für den Alpenraum in monatlicher zeitlicher Auflösung sowie daraus abgeleitete Gitterdatensätze und Regionsmittelwerte gefunden werden.

Die nachfolgende Darstellung der historischen Zeitreihen nutzt die regionale Einteilung der Messstationen von HISTALP, wobei zwischen Nordösterreich (grün), Südostösterreich (blau), Westösterreich (orange) und dem inneralpinen Raum (rot) unterschieden wird (vgl. rechte Abbildung).

In der folgenden Grafik können unterschiedliche Regionen zur Darstellung ausgewählt werden.

Durchschnittliche Sommertemperatur seit 1900
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Hitzetage und Tropennächte nehmen zu, mit regionalen Unterschieden

Im Zuge des fortschreitenden Klimawandels erleben wir in Österreich immer mehr sogenannte Hitzetage und Tropennächte. An einem heißen Tag, einem Hitzetag, erreicht oder übersteigt die Tageshöchsttemperatur 30 °C. In einer Tropennacht sinkt die Temperatur nicht unter 20 °C. In den letzten Jahrzehnten ist es hier zu deutlichen Zuwächsen gekommen, wobei eine besonders starke Zunahme vor allem in Stadtregionen zu beobachten war – diese Entwicklung ist allerdings nicht „nur“ auf den Klimawandel zurückzuführen. Städte wie Wien, aber auch Graz, Linz u.ä. haben sich in der jüngeren Vergangenheit überaus dynamisch entwickelt und stark an Bevölkerung gewonnen, entsprechender Wohnraum musste geschaffen bzw. entwickelt werden. Immer mehr Flächen wurden versiegelt, entsprechende Grünflächen gingen verloren, der aufgeheizte Asphalt und Beton führt dann an warmen Tagen zu einer verstärkten Hitzeinselwirkung – steigende Temperaturen und eine Zunahme von Hitzetagen und Tropennächten sind eine Folge.

Die Betroffenheit der einzelnen Regionen unterscheidet sich hochgradig – besonders betroffen sind neben den bereits angesprochenen Stadtregionen vor allem das Nordburgenland, Teile von Nieder- und Oberösterreich, die Südsteiermark sowie weite Teile Kärntens.

In der folgenden Grafik können Hitzetage oder Tropennächte zur Darstellung ausgewählt werden.

Hitzetage und Tropennächte in den Gemeinden
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Die Zunahme selbst ist statistisch signifikant: Während es früher wenige Tropennächte gab, sind es mittlerweile oft Dutzende pro Jahr, und Hitzetage treten vermehrt und länger auf. Besonders stark zugenommen haben die Tage dabei in urbanen Räumen und tieferen Lagen.

In der folgenden Grafik können Hitzetage oder Tropennächte zur Darstellung ausgewählt werden.

Anstieg der Hitzetage und Tropennächten in den Gemeinden
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Auswirkungen treffen gerade vulnerable Gruppen stark

Die Folgen des Klimawandels wirken sich auf heimische Ökosysteme und die Land- und Forstwirtschaft aus. Eine Zunahme der heißen Tage und Tropennächte stellt jedoch vor allem ein Gesundheitsrisiko dar, da sie das Herz-Kreislaufsystem stärker belasten. Gerade ältere Menschen und Menschen mit chronischen Vorerkrankungen sind besonders betroffen. Während extremer Hitze kommt es vermehrt zu Rettungseinsätzen Gerade Menschen in Stadtregionen und ärmere Haushalte verfügen dabei nicht über ausreichende (finanzielle) Mittel sich an die ändernden Bedingungen anzupassen (z.B. Klimaanlage) oder haben keinen Zugang zu Rückzugsgebieten (Schwimmbad, schattiger Garten etc.). 

Nicht nur auf Ebene des Bundes, sondern der Bundesländer und Gemeinden wurden in den vergangenen Jahren bereits zahlreiche Maßnahmen gesetzt, um die Bevölkerung sowie besonders gefährdete Gruppen und deren Interessenvertretungen zu den gesundheitlichen Folgen von Hitze zu informieren und Hitzeschutz sicherzustellen. In einigen Bundesländern und Städten (z.B. Graz) wurden Hitzeschutz- oder Hitzeaktionspläne veröffentlicht. Auf der Seite des Sozialministeriums finden Sie Links und Informationen zu den Hitzeschutz- und Hitzeaktionsplänen auf Ebene der Bundesländer.

Datenquelle und Methodik

Der Indikator wurde im November 2025 erstellt. Für die langjährigen Zeitreihen der mittleren Temperaturen wurden Daten von HISTALP verwendet. Der aktuellste Datenstand war der 10. Juli 2025.

Hitzetage und Tropennächte wurden mit den SPARTACUS Daten von GeoSphere Austria berechnet. Hier wurden den Gemeinden die jeweiligen Maximalwerte der Mittelpunkte der innerhalb liegenden Rasterzellen (1km Rasterzellen) zugewiesen. SPARTACUS Daten werden stetig aktualisiert, die letztverfügbaren Daten für das Jahr 2024 wurden am 2. Juli 2025 online gestellt.

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Im Jahr 2022 waren österreichweit 52,8% der in Anspruch genommenen Fläche vollständig versiegelt (2.961 km²). Am stärksten versiegelt sind Verkehrsflächen (72%) gefolgt von den Siedlungsflächen innerhalb der Baulandwidmung (49%).

Schutzgebieten kommt insbesondere in Zuge der Aufrechterhaltung ökologischer Funktionen eine besondere Bedeutung zu, der Anteil der Schutzgebiete variiert österreichweit deutlich zwischen den einzelnen Bundesländern und Gemeinden.

Die Bevölkerungsdicht bezieht die Zahl der Einwohner:innen auf den Dauersiedlungsraum. Regionale Zentren und Städte weisen die höchste Dicht auf, sowohl die räumliche Verteilung der Bevölkerung als auch die Siedlungsstruktur spielen dabei eine wesentliche Rolle.